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Digitale Medienbildung

Ergänzung zum BildungsRahmenPlan – „Digitale Medienbildung“

In den letzten Wochen wurden die pädagogischen Grundlagendokumente des Bundesministeriums um einen weiteren Leitfaden ergänzt. Die Inhalte beziehen sich in erster Linie auf Kinder ab dem dritten Lebensjahr. Welche Impulse können für Kleinkindbetreuungen und Spielgruppen interessant sein?

Das Charlotte-Bühler-Institut hat den Leitfaden „Digitale Medienbildung in elementaren Bildungseinrichtungen“ im Auftrag für das Bundesministerium erarbeitet. Die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen Martina Pfohl und Klara Landrichinger sind in Vorarlberg bekannt, weil sie schon als Referentinnen zu Gast bei der Servicestelle waren (Elementarpädagogische Fachtagungen 2017 und 2019).

Die Unterlagen möchten zu einer fachlichen Auseinandersetzung der pädagogischen Fachkräfte mit dem Thema beitragen. Die praktischen Anregungen für den Austausch im Betreuungsalltag sind vor allem auf Kinder ab 3 Jahren ausgelegt, weil die Autorinnen den Einsatz digitaler Medien für jüngere Kinder kritisch hinterfragen.

Hier ein Einblick in den Leitfaden, der auf der Seite des Bundesministeriums eingesehen werden kann.

Im ersten Teil wird der Begriff „Medien“ definiert und verschiedene Haltungen vorgestellt, auf dessen Hintergrund die eigenen Einstellungen zum Gebrauch von Medien reflektiert werden können. Die Lebenswelt der Kinder wird in Zukunft den Erwerb von Medienkompetenzen beinhalten müssen, die sowohl praktische Fähigkeiten als auch einen kritischen Umgang beinhalten.

Der Leitfaden führt auf Seite 10 und 11 weiter aus, wie Kinder Medieninhalte wahrnehmen. Wichtig: Kinder können erst ab ca. 6 Jahren zwischen realen und erdachten Inhalten unterscheiden und profitieren in ihrer sehr frühen Entwicklung nicht von der Nutzung digitaler Medien. Im Gegenteil leiten die Autorinnen aus verschiedenen Studien ab, dass junge Kinder (unter 2 bzw. 3 Jahren) keine bzw. nur in minimalen Ausmaß Medien nutzen sollen. Auf deren Einsatz wird deshalb in der Bildungsarbeit weitestgehend verzichtet.

Pädagogische Fachkräfte wirken, wie uns allen bewusst ist, nicht nur durch ihre Angebote, sondern auch durch ihr Vorbild auf Kinder. Diese Wirkung ist nicht zu unterschätzen und birgt im Grunde in vielen pädagogischen Bereichen eine große Verantwortung. Deshalb lädt der Leitfaden dazu ein, die eigene Medienkompetenz zu reflektieren, sinnvolle Möglichkeiten in der Teamarbeit, in der Präsentation der eigenen Arbeit nach außen und in der Zusammenarbeit mit den Eltern zu nutzen.

Dabei werden Kinder miterleben, wie Erwachsene mit verschiedenen digitalen Möglichkeiten umgehen. Sehr alltägliches Beispiel ist der Gebrauch von Handys in den Gruppen. Im Austausch mit den Eltern kann das Teilen von Expert*innenwissen hilfreich sein.

Siehe dazu den Beitrag Kinderfotos in sozialen Medien.

Der Inhalt zu „Digitale Medienbildung in elementaren Bidlungseinrichtungen“ wird auch in einer Online-Schulungsreihe auf der Homepage des Sozialministeriums aufbereitet und vorgestellt. Hier der Link dazu

Literaturhinweis: Digitale Medienbildung in elementaren Bildungseinrichtungen vom Charlotte-Bühler-Institut für praxisorientierte Kleinkindforschung im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung erarbeitet